Hallo, wir
sind die Generation Praktikum. Wir sind die, die mit dem neu
eingeführten Zentralabitur in der Tasche den neu eingeführten
Bachelor studiert haben, um dann den neu eingeführten Master zu
machen. Wir sind Kinder der Bologna Reform und vielleicht irgendwann
etwas ganz besonderes, weil es von uns nur ein paar Jahrgänge gab.
Wesentlich verändert hat
sich in der Geschichte des Kapitalismus der Begriff der Arbeit an
sich. Damit einher geht auch die Veränderung von mit Arbeit in
Verbindung gebrachten Begriffen. "Karriere" bezeichnete
ursprünglich eine Straße für Kutschen, auf die Arbeit angewandt
bedeutet Karierre heute eine lebenslange Kanalisierung für die
ökonomischen Anstrengungen des einzelnen. Heute werden Angestellte
permanent von einer Straße auf die andere verschoben, kaum jemand
kann eine Straße bis zum Ende gehen. Als "Job" wurde im
14. Jahrhundert ein Klumpen bezeichnet, der herumgeschoben werden
konnte. Heute verrichten wir Arbeit wie herumgeschobene Klumpen: mal
hier, mal dort.
Die moderne Flexibilität
bedeutet keineswegs Freiheit. Hinter der Flexibilität verbirgt sich
ein Machtsystem, das uns knebelt und zwingt, nach seinen Vorschriften
zu leben.
Was die Flexibilität mit
sich bringt, ist vor allem Angst. In unseren Köpfen herrscht
Verwirrung, Zweifel und Unsicherheit. Wir müssen permanent Pläne
schmieden, uns immer wieder von diesen verabschieden und uns mit
neuen Plänen herumschlagen.
Wir haben kaum Geld und
kaum Zeit, um uns nebenbei etwas zu verdienen. Um uns überhaupt für
weiterführende Studiengänge qualifizieren zu können, müssen wir
Praktika absolvieren, für die wir meistens nicht bezahlt werden. Oft
müssen wir alle Zelte hinter uns abbrechen und sie irgendwo auf Zeit
neu aufstellen. Das zehrt an unseren Kräften.
Wir fürchten uns vor
Freundschaften und davor, uns zu verlieben, weil wir vielleicht in
zwei Monaten in einem ganz anderen Teil des Landes leben werden. Wir
wissen nicht, ob wir jemals genug Geld haben werden, um eine Familie
gründen zu können. Wir fürchten uns davor, den Ansprüchen der
Arbeitswelt nicht genügen zu können, weil wir eigentlich das Gefühl
haben, nicht gut genug darauf vorbereitet zu werden.
Wie sollen wir
langfristig Ziele verfolgen, wenn wir im Rahmen einer ganz auf das
Kurzfristige ausgerichteten Ökonomie leben? Wie können wir
Loyalitäten und Verpflichtungen in Institutionen aufrecht erhalten,
wenn diese ständig zerbrechen oder umstrukturiert werden? Wie sollen
wir bestimmen, was für uns von bleibendem Wert ist, wenn die
Gesellschaft, in der wir leben, uns ungeduldig von einem Moment zum
nächsten schubst?
Diesen Fragen stellen wir
uns. Wir sind die Lemminge des flexiblen Kapitalismus.
Es wäre nett, wenn die eingestellten Texte zumindest grammatikalisch und orthographisch fehlerfrei geschrieben würden. Dann könnte man sie besser ernst nehmen. Vielen Dank im Voraus.
AntwortenLöschenLieber Anonym,
AntwortenLöschendich könnte man vielleicht auch "besser ernst nehmen", wenn DU in der Lage wärst, deine Sätze hübscher zu formulieren.
Was die Grammatik angeht, kann ich dein Problem nicht ganz nachvollziehen. Wir sind alle in der Lage, uns gut und klar auszudrücken und wenn sich mal ein Fehlerchen einschleichen sollte, dann bitten wir um Verständnis dafür.
Mag ja sein, dass sich andere gern in Perfektion wälzen und so arrogant sind, dass sie nur ernst nehmen, was fehlerfrei geschrieben wurde.
Wir aber bevorzugen dann doch den Austausch, die gegenseitige geistige Befruchtung und vor allem: nicht immer alles so ernst zu nehmen.
Wenns dir nicht gefällt, dann lies einfach nicht mit.
Danke.